UNSER ENGAGEMENT FÜR EINE PESTIZIDFREIE ZUKUNFT
Die Zukunft gehört unseren Kindern und Enkeln – und es liegt in unserer Verantwortung, sie lebenswert zu gestalten. Doch die industrielle Landwirtschaft mit ihrem massiven Einsatz von Pestiziden gefährdet nicht nur Bodenfruchtbarkeit, Artenvielfalt und Wasserqualität, sondern auch unsere Gesundheit.
Als Gründungsmitglied und aktiver Partner des „Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft“ (BEL) setzen wir uns konsequent für eine Agrarwende ein.
Stephan Paulke, der Geschäftsführer von MorgenLand und Vorsitzender des Bündnisses, bringt es auf den Punkt: „Mit meinem Kassenbon stimme ich für ein anderes System.“
Jede Kaufentscheidung ist ein Votum für die Zukunft. Gemeinsam mit anderen Bio-Unternehmen, Verbänden und Organisationen kämpfen wir für eine Landwirtschaft, die nicht nur heute funktioniert, sondern auch zukünftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt hinterlässt.
PESTIZIDE –
UNSICHTBARE GEFAHR FÜR MENSCH UND UMWELT
Chemisch-synthetische Pestizide bleiben nicht dort, wo sie ausgebracht werden. Sie verbreiten sich unkontrolliert über die Luft, gelangen in Böden, Gewässer und sogar auf Bio-Felder. Die Folgen sind dramatisch: Pestizide gefährden die Artenvielfalt, beeinträchtigen die Qualität unserer Lebensmittel und bedrohen die ökologische Landwirtschaft.
Bereits 2015 zeigte die Citizen Science Studie „Urinale“, dass Glyphosat – der weltweit meistgenutzte Pestizid-Wirkstoff – in 99,6% der Urinproben von über 2.000 Probandinnen nachgewiesen wurde. Besonders alarmierend: 79% der Belastungen lagen fünf- bis 42-fach über dem Trinkwasserhöchstwert. Auch Bio-Konsumenten waren betroffen.

Wie gelangen Pestizide in unseren Körper? Die bundesweite Studie „Pestizid-Belastung der Luft“ des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft belegt erstmals das Ausmaß der Verbreitung von Ackergiften über die Luft. Zwischen März und November 2019 wurden an 116 Standorten – von Städten bis Nationalparks – Pestizidrückstände erfasst. Insgesamt konnten 138 verschiedene Pestizide und deren Abbauprodukte nachgewiesen werden, darunter auch DDT. Dieses hochgiftige Insektizid wurde weltweit eingesetzt, bevor es in den 1970er Jahren aufgrund seiner extremen Umwelt- und Gesundheitsgefahren verboten wurde. Dennoch ist es bis heute in der Umwelt nachweisbar.
Erschreckende Ergebnisse:
- Pestizide wurden selbst in Nationalparks und städtischen Innenräumen nachgewiesen.
- An den meisten Standorten fanden sich Pestizid-Cocktails aus bis zu 36 Wirkstoffen.
- Ein Drittel der nachgewiesenen Pestizide ist in Deutschland nicht oder nicht mehr zugelassen.
- Das als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Glyphosat wurde in allen technischen Sammlern festgestellt – selbst weit entfernt von Einsatzorten.
Diese Erkenntnisse zeigen: Pestizide gelangen nicht nur über Lebensmittel, sondern auch durch die Luft in unseren Körper. Die gesundheitlichen Folgen der „Pestizid-Cocktails“ sind kaum erforscht, könnten aber gravierend sein. Zudem bedrohen sie die ökologische Landwirtschaft, da Bio-Äcker kontaminiert und Ernten unverkäuflich werden.
„Das aktuelle Zulassungssystem ignoriert die Luftverbreitung und Wechselwirkungen verschiedener Wirkstoffe“, kritisiert Stephan Paulke. „Die Politik sieht tatenlos zu, wie Ackergifte Mensch und Natur gefährden.“
Die Studie macht deutlich: Pestizide sind ein flächendeckendes Problem – es muss dringend gehandelt werden, um Umwelt, Gesundheit und ökologische Landwirtschaft zu schützen.
BIO-BETRIEBE IN GEFAHR – WENN PESTIZIDE GANZE ERNTEN ZERSTÖREN
Pestizid-Abdrift ist keine abstrakte Bedrohung – sie hat massive Auswirkungen auf Bio-Landwirte. Immer mehr Höfe verlieren ihre Ernten, weil sie mit Pestizid-Rückständen belastet sind.
Bio-Landwirtin Franziska Blind berichtet: „Meine gesamte Körnerfenchel-Ernte war von verwehten Pestiziden so stark kontaminiert, dass ich sie vernichten musste.“
Diese Fälle häufen sich. Jährlich entstehen der Bio-Branche Schäden in Höhe von rund 100 Millionen Euro – durch Ertragsverluste und aufwendige Vorsorge- und Kontrollmaßnahmen. Während die Politik von bedauerlichen Einzelfällen spricht und das Problem ignoriert. Doch Bio bedeutet null Toleranz für Pestizidrückstände – und deshalb handeln wir.
WARUM DAS ZULASSUNGSSYSTEM VERSAGT
Die derzeitige Genehmigungspraxis für Pestizide ist hochgradig fehlerhaft:
- Luftverfrachtung von Pestiziden? Ignoriert.
- Langzeitfolgen für die Biodiversität? Nicht geprüft.
- Mischwirkungen von Pestiziden („Cocktail-Effekte“)? Unbekannt.
- Überholte Zulassungen? Durch „technische Verlängerungen“ jahrelang auf dem Markt.
Wie kann es sein, dass selbst verbotene Stoffe wie DDT noch immer in der Umwelt nachgewiesen werden? Das zeigt, wie tief die Probleme im System verwurzelt sind.
UNSERE ANTWORT: KLAGEN FÜR DEN SYSTEMWANDEL!
Die Politik hat versagt. Jetzt ergreifen wir rechtliche Schritte!
Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft klagt gegen zwei der besonders kritischen Pestizide Fluopyram und Pendimethalin – mit dem Ziel, eine grundlegende Reform des Zulassungssystems zu erzwingen. „Die Behörden ignorieren die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Deshalb nehmen wir das jetzt selbst in die Hand – auf juristischem Weg!“ –
Anja Voß, Geschäftsführerin des BEL.
Wenn Politik und Behörden nicht handeln, müssen wir es tun. Mit juristischen Präzedenzfällen wollen wir langfristig erreichen, dass gefährliche Pestizide vom Markt verschwinden und keine neuen zugelassen werden, die unsere Umwelt und Gesundheit gefährden.
GEMEINSAM KÖNNEN WIR ETWAS BEWEGEN!

Jede Kaufentscheidung kann dazu beitragen, eine pestizidfreie Zukunft zu schaffen. Als Verbraucher kannst du dich bewusst für Bio-Lebensmittel entscheiden und eine enkeltaugliche Landwirtschaft unterstützen.
„Unsere Zukunft liegt in unseren Händen. Wer enkeltauglich einkauft, verändert das System!“ – Stephan Paulke, MorgenLand
MEHR ERFAHREN UND MITMACHEN:
• Pestizid-Abdrift melden: www.enkeltauglich.bio/abdrift-melden
• Mitglied im Bündnis werden: www.enkeltauglich.bio/mitglied-werden
Wir setzen uns ein – für gesunde Böden, Artenvielfalt und eine Zukunft ohne Ackergifte.
Sei dabei!